Seit Anfang April machen zwei junge Bäuerinnen aus Uganda, Maureen Kaliisa (35) und Lucky Kirungi (32) (Foto), ein dreimonatiges landwirtschaftliches Praktikum im Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst. Zum Abschluss ihres Praktikums werden beide Bäuerinnen über ihr Land und ihre Landwirtschaft berichten.
Uganda liegt am Äquator im Herzen von Afrika auf ungefähr 1000 Meter Höhe. Die Temperaturen liegen ganzjährig zwischen 25 und 30 Grad Celsius, und es regnet ungefähr doppelt so viel wie bei uns mit 1000 bis 1500 mm im Jahr. Uganda ist mit 241.000 km2 etwas kleiner als Deutschland. Dieses tropische Land mit einer Durchschnittstemperatur von 25° ist landschaftlich sehr vielfältig. Hier entspringt der Nil, es gibt Regenwälder, Savannen, große Seen und über 5000 Meter hohe Berge, auf denen auch Schnee liegt. In Uganda gibt es alle Wildtiere, für die Afrika bekannt ist: Elefanten, Büffel, Schimpansen, Löwen und vieles mehr. In den vielen und sehr unterschiedlichen Nationalparks kann die Vielfalt an Natur erlebt werden. In Uganda leben ungefähr 44 Millionen Menschen, die Bevölkerungsdichte ist mit 173 Einwohner/km2 geringer als in Deutschland, aber für afrikanische Verhältnisse hoch. Die vorwiegend christliche Bevölkerung ist mit durchschnittlich 17 Jahren sehr jung, und sie wird sich in den nächsten Jahrzehnten verdreifachen. Dieses hat große Auswirkungen auf die Landnutzung und die Landwirtschaft, den wichtigsten Wirtschaftssektor des Landes (über 25%) und wichtigsten Arbeitgeber (über 70%). Selbstversorgung auf kleinen Höfen mit einigen Hektaren an Fläche ist die wichtigste Landwirtschaft. Hier werden vor allem Mais, Bananen, Maniok und Gemüse angebaut. Es gibt aber auch eine Landwirtschaft, die für die zunehmende städtische Bevölkerung Essen produziert und durch den Export, z.B. von Kaffee und Tee, wichtige Devisen erwirtschaftet.
Frauen in Uganda arbeiten viel. Sie sind für die Versorgung der Familie verantwortlich und arbeiten auf ihren Höfen. Es kann behauptet werden, dass die Frauen die tragende Säule des Landes sind, auch wenn die Männer meistens die wirtschaftliche Macht haben und die Entscheidungen treffen. Maureen und Lucky sind eine Ausnahme. Vor einigen Jahren haben sie mit der Landwirtschaft angefangen, ihre Bauernhöfe aufgebaut und managen sie alleine. Sie sind für viele Jungbauern und Jungbäuerinnen ein Beispiel und auch ein Vorbild. Darüber werden sie berichten.
Das Praktikum ist Teil des Austauschprogramms des Deutschen Bauernverbands mit dem Bauernverband in Uganda: 15 Jungbauern aus Uganda sind nun in Deutschland und 8 Jungbauern aus Deutschland in Uganda auf verschiedenen Höfen (https://www.krassgruen.de/finde-ein-praktikum/ins-ausland/als-landwirt-landwirtin/uganda).
Der Vortrag findet online im Rahmen des Instituts-Kolloquiums am 17. Juni von 11:00 bis 12:00 Uhr statt. Für diesen Vortrag laden wir auch die Öffentlichkeit ein. Wer Interesse hat, an diesem Kolloquium vom Rechner aus teilzunehmen bitten wir eine Email an foelt@thuenen.de zu schicken, damit wir die Zugangsdaten (Zoom) mitteilen können.