Alle FÖJler*innen können sich in ihrem Einsatzjahr ein Projekt ausdenken und umsetzen. Dabei geht es vor allem um den Prozess, von der Idee bis zur Verwirklichung (von A bis Z). Das ist gar nicht so leicht wie es klingt. Es muss sich was ausgedacht werden, aber dann kommt es: wie setze ich es um, wie beschreibe ich es, wie wirkt es. Das ist meistens ein mühevoller Weg, der überrascht, weil es für viele das erste Mal ist, alles selber zu machen. Das "Hirn", die "Hand" und das "Herz" müssen dabei im Gang gesetzt werden, am besten im Gleichklang. Viel Rat und Tat muss eingeholt werden, damit nach einem Jahr FÖJ auch etwas zurückbleibt: im Institut und im Kopf. Die A-Z-Projekte gibt es bereits seit langem, aber erst 2022 haben wir angefangen, die Ergebnisse auf der Internetseite vorzustellen. Deswegen fehlen leider einige hier in der Präsentation.
Was ist eigentlich eine Benjes- oder auch Totholzhecke? Laut Wikipedia handelt es sich hierbei um linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt, wie Ästen und Zweigen. Erfunden wurde das Prinzip von den beiden Landschaftsgärtnern und Brüdern Hermann und Heinrich Benjes in den 1980er Jahren. Gegenüber den meisten konventionellen Grundstücksbegrenzungen (Mauern und Zäune) bietet die Benjeshecke einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, Vögel, Igel und sogar Fledermäuse. Die kleinen Lebewesen nutzen die Totholzaufschichtung zum Beispiel gerne für ihre Überwinterung doch auch im Sommer bietet sie ihnen Schutz und Nahrung. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den jährlich anfallenden Astschnitt relativ einfach und kostengünstig in einen stylischen Sichtschutz verwandeln kann.
Bei der von uns errichteten Benjeshecke handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen den FÖJlern des Fördervereins und dem Team rund um das Thünen-Projekt „Catch Hedge“. Im Zuge von „Catch Hedge“ sollen auf trenthorster Flächen neue Knicks mit Fruchthecken-Charakter entstehen um dadurch die Möglichkeit eines Agroforstsystems zu beforschen. Da die noch zarten Setzlinge sehr anfällig für Wildverbiss sind, werden diese zurzeit von einem Maschendrahtzaun geschützt. An einem Abschnitt wurde dieser Zaun allerdings testweise durch eine Benjeshecke ersetzt. Die Idee: man hätte dadurch eine wesentlich kostengünstigere und ökologischere Alternative zum klassischen Wildzaun.
Bereits Mitte Februar wurde das für die Benjeshecke benötigte Material aus der jährlich anfallenden Knickpflege gewonnen. Das Gehölz wurde direkt am Zielort gelagert damit sich in der Zwischenzeit keine Kleinstlebewesen einnisten die bei einem späteren Transport verletzt hätten werden können.
Aufgrund schlechter Wetterverhältnisse musste das Pflanzen des Knickabschnitts, der letztendlich durch die Benjeshecke geschützt werden soll auf Anfang Mai verschoben werden
Am 07.05.2024 konnte die Aktion dann endlich stattfinden. Das vorbereitete Material wurde in einem Abstand von ca. 2m zu zwei 25m langen, parallelen Reihen aufgeschichtet (Da der optische Faktor in diesem Fall vernachlässigbar ist, wurde begrenzende Pfosten verzichtet). Mit dem vorhandenen Material konnte eine Zielhöhe von 1,5m erreicht werden. Für ein verstärkten Wildschutz besteht die Benjeshecke hauptsächlich aus eher „unangenehmem“ Totholz wie Weißdorn oder Hecken-Rose.
Zwischen den beiden Reihen wurden dann Wildkirschen gepflanzt und der Boden mit einer biologisch abbaubaren Folie sowie Rindenmulch bedeckt. Da der Mittelstreifen nach Abschluss der Benjeshecke auch für Menschen nur noch schwerlich zugänglich ist, soll dies für die nächsten 1-2 Jahre pflanzliche Nebenbuhler verhindern und so einen geringen Pflegeaufwand der Setzlinge garantieren.
Um später Aussagen über die Effektivität dieser Art von Wildschutzes treffen zu können, sind zwei Wildkameras an unterschiedlichen Stellen montiert. Anzumerken ist außerdem, dass die Benjeshecke eventuell zu einem späteren Zeitpunkt nochmal aufgeschichtet werden muss, da das Material über die Zeit in sich zusammensackt.
Als letzter Schritt wurde dann noch ein Alu-Infoschild von mir designt, welches zukünftige Besucher über mein kleines FÖJ-Projekt informieren soll.
Frieden! Im Moment haben wir viel Unruhe auf der Welt. Durch Vorkommnisse wie Corona, den Ukraine-Konflikt oder die Klimakrise kommen Problematiken ganz nah heran und beschäftigen junge Menschen.
Beeren für Alle: Deswegen setze ich ein Zeichen für eine friedvolle Zukunft: Eine Beerenstrauchhecke in Form eines „Peace“-Zeichens in Regenbogenfarben. Wir laden ein, den Frieden, den wir haben, zu genießen und wertzuschätzen. Die Tore und Beeren stehen allen Menschen zu jeder Zeit offen.
Bedient euch gerne!
Menschen brauchen täglich viele verschiedene Kulturpflanzen, z.B. zum Essen und Trinken, für Kosmetikartikel und Duftstoffe, für die Gesundheit, für Schmuck oder auch Holzprodukte. Allerdings wissen viele nicht wo diese Pflanzen herkommen, wie sie angebaut und verarbeitet werden. Welche stammen z. B. aus Norddeutschland, können hier nachhaltig angebaut werden und welche Ressourcen brauchen sie? Wie das funktioniert, zeige ich Ihnen in 10 Hochbeeten von jeweils 1 m2 Fläche und mit ca. 10 unterschiedlichen Kulturpflanzen. In jedem Beet behandeln wir ein Thema. Dabei wird darauf geachtet, dass alte und lokale Sorten verwendet und gemäß den Standards des ökologischen Landbaus sowie nachhaltig angebaut werden.